Hier gibt es eine kleine Auswahl gereimter Gedichte, die zwischen meiner Grundschulzeit und dem Jahr 2022 entstanden sind.

September  

Wald und Wiesen ruhn in Träumen,
der Nebel hat das Land umhüllt.
Die Sonne kämpft sich zu den Bäumen - 
der Nebel wird mit Gold erfüllt.

Im Herbstwind steigen Drachen,
von Bäumen fällt ganz still das Laub..
Noch hört man froh die Kinder lachen - 
Im Winde schwebt Septemberstaub.

Jennifer H. Weber, 1979
Aussichten

Als keiner Atombomben scheute
und die Erde zu sterben begann,
fragten sich viele Leute
Wann fängt denn die neue Erde an ?

Zerfressen von Gift und Strahlen
wollten die Menschen wissen,
wo ihre neue Heimat sei. 
Die Ozonschicht war längst zerrissen,
das All lag frei
 - ein grosser Schöpfer litt Qualen.

Vielleicht eine Gnade:
die Menschheit starb aus.
Vielleicht ist es schade...

 Jennifer H. Weber, 1985
Lob der Sonne

Ein Lob der Sonne möcht ich schreiben.
Doch leider ist es finstre Nacht.
Ich seh bloss blasses Sternetreiben,
den grummelnd Mond in müder Pracht. 

Sag, Mond, willst Du so lange weilen ? 
Mir schwant, so komm ich heut nicht weiter.
Könnt mich ein Gläslein Rotwein heilen ? 
Zwei Gläslein -  und der Mond grinst heiter.

Das Gläslein fünf bringt mich zum Staunen.
Zwei Monde ! Einer folgt dem andern.
Im Sternspalier ein leises Raunen.
Ich seh ein Mondenpärchen wandern.  

Droben die beiden Himmelskälber 
küssen sich gar in stummer Ruh!
Tief bewegt beschmatz ich mich selber - 
bis mir bewusst wird, was ich da tu.

Wie unaufhaltsam mir der Morgen graut!
Ahnungsvoll erbleicht das Mondenpaar. 
Und im Frösteln meiner Gänsehaut 
erspäh ich nichts mehr, von all dem, was war.

Ich flücht mich in der Bettstatt Süsse.
Den Vorhang durchdringt ein goldner Schein.  
Wärmet das Herz mir und auch meine Füße.
Denn die Sonne - sie scheint von allein.

Jennifer H. Weber, 2022

Hier gibt es ungereimte Gedichte (Freie Rhytmen).

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